Georg Philipp Telemann: Passionsoratorium

„Betrachtung der 9. Stunde an dem Todestage Jesu“

  Karfreitag, den 14. April 2017  um 15 Uhr,  St. Trinitatis-Kirche Warlitz                      Telemann-Netzwerk

 
 
Jan von Busch  –  Orgel

Karsten Henschel –  Countertenor


Konzert zum 250. Todestag Georg Philipp Telemanns

Am Karfreitag, dem 14. April 2017 wird um 15 Uhr im Rahmen einer Andacht das „Passionsoratorium zur 9. Stunde“ von Georg Philipp Telemann in einer reduzierten Bearbeitung für Countertenor und Orgel aufgeführt. Hiermit wird die Saison 2017 der Warlitzer Konzerte eröffnet und zugleich an die Musizierpraxis zu Lebzeiten des Kirchenstifters Maximilian von Schütz erinnert, der alljährlich am Karfreitagnachmittag eine kleine Passionsmusik aufführen ließ. Die Orgelempore in Warlitz war in den ersten Jahren nach der Erbauung ein Ort feierlicher Figuralmusiken, die den "Concerts spirituels" im nahen Ludwigslust nachempfunden waren.
Ein Ereignis ist konkret archivalisch belegt: Die Aufführung einer Passionsmusik am Karfreitag des Jahres 1773.

G.Ph.Telemanns Passionsoratorium "Betrachtung der 9. Stunde am Todestage Jesu" aus dem Jahre 1755 könnte über seinen Schüler Johann Christoph Schmügel nach Warlitz gekommen sein. Auch Heinrich Julius Tode, der Architekt der Warlitzer Kirche, wird das Stück mit ziemlicher Sicherheit in Hamburg gehört haben und könnte möglicherweise schon zu seinen Lebzeiten eine Bearbeitung auch für Warlitz angeregt haben.

Die Musik komponierte Telemann im „empfindsamen Stil“ - einer sehr ins emotionale weisenden Spielrichtung des ausgehenden Barock. Die gefühlvollen Arien und Accompagnati lassen bereits eine frühe Romantik anklingen. Die von den Musikern erstellte Orgelfassung findet Parallelen in der Musizierpraxis der Zeit um 1770. Vielfach entstehen hier „Klavierauszüge“ u.a. Reduzierungen, die die Aufführung in kammermusikalischer Größe ermöglichten.

 

Foto: Rolf Kneißl